„Den Menschen 
hinter der Zahl zu sehen,
das ist Liebe.“


|| Heribert Prantl


rück-
blicke



Rückblicke

Immer wieder bieten wir Veranstaltungen über Antiziganismus, Rassismus, die Geschichte der Sinti und Roma o. a. an. Und nicht jede/jeder hat Zeit daran teilzunehmen. Wer mag, kann hier Texte und andere Medien anschauen – sie sind immer den jeweiligen Veranstaltungen zugeordnet und chronologisch geordnet.

Rueckblicke


2023

14.4.2023: „Aus unserer Mitte...“
|| Schorndorf
Geschichte spielt sich nicht nur weit weg und in großen Zahlen wie in Auschwitz ab. Sie ereignet sich mitten unter uns. Daran erinnerte die Veranstaltung „Aus unserer Mitte…“, denn aus unserer Mitte in Schorndorf wurde im März 1943 eine Sinti-Familie – zusammen mit Hunderten anderen Sinti und Roma – von Stuttgart nach Auschwitz deportiert. Wenige dieser Familie Guttenberger überlebten. Mit Musik, Film, Impuls wurde, gemeinsam mit den überlebenden Angehörigen, dieser Familie gedacht: Impuls von Silke Stürmer und Gedenken an die Familie Guttenberger



20.-24.3.2023: „Wo die Erinnerung kommt“ – Reise nach Auschwitz
|| Stuttgart - Auschwitz
Am 15.3. wurde der Deportation hunderter Sinti und Roma gedacht, kurz darauf machte sich eine Gruppe von Stuttgart auf den Weg, um Auschwitz zu besuchen und der Toten zu gedenken. Dieses Gedenken spielte eine große Rolle, denn ein Teil der Reisenden gehört der Minderheit an und hat Menschen in Auschwitz-Birkenau verloren. Ein Reisebericht von Silke Stürmer und Fotos erinnern an diese Tage im März 2023: Reise nach Auschwitz



15.3.2023: NIE WIEDER! „Wir werden nicht vergessen“ – 80 Jahre Deportation von Stuttgart nach Auschwitz
|| Stuttgart
Wer bis Stuttgart noch in Personenzügen fuhr, wurde von der SS am 15. März 1943 ab dem Nordbahnhof in Viehwagons umgeladen – von hier aus ging es an diesem Tag für viele Sinti und Roma nach Auschwitz und damit in den Tod. 80 Jahre danach, am 15. März 2023, fanden in Stuttgart Gedenkfeiern statt. Der Film „Wir werden nicht vergessen“ von Stefan Adam und Silke Stürmer dokumentiert den ökumenischen Gottesdienst und die Feier am Gedenkort „Zeichen der Erinnerung“ in Ausschnitten: Film "Wir werden nicht vergessen", Predigt von Landesbischöfin Prof. Dr. Heike Springhart, Impuls von Bischof Dr. Gebhard Fürst und Redebeiträge Begrüssung Andreas Keller, Ansprache Bürgermeisterin Iseabel Fezer, Namen der deportierten Kinder, Rede Daniel Strauss und die Ansprache von Sören Schwesig mit Dr. Michael Heil


2022

16.12.2022: „Einfach ein Mensch“
|| Stuttgart
In der Schlosskirche Stuttgart wurde Pfarrerin Silke Stürmer in ihr Amt als Beauftragte für die Zusammenarbeit mit Sinti und Roma eingesetzt und im Anschluss im Gedenkort "Hotel Silber" daran erinnert, dass vor 80 Jahren mit dem sog. Auschwitz-Erlass die vollständige Vernichtung der Sinti und Roma beschlossen wurde: Predigt von Silke Stürmer und Film "Einfach ein Mensch"



4.11.2022: Netzwerktagung - Antiziganismus in den Medien
|| Ravensburg
Angehörige der Minderheit mit wallenden, bunten Röcken vor dem Lagerfeuer in einer Filmsequenz oder ein Bericht über Roma in einer überregionalen Tageszeitung bebildert mit Müll und Schrott – antiziganistische Stereotype finden sich noch immer in Printmedien und Filmen. Hierfür zu sensibilisieren war eines der Ziele der Tagung des Netzwerkes "Antiziganismus und Kirche": Grußwort von Prälatin Wulz und „Wie berichten Medien über Sinti und Roma?“ von Markus End



27.10.2022: Keine Heimat nirgends – Romaflüchtlinge aus der Ukraine
|| Online
Flüchtling ist nicht gleich Flüchtling. Die einen sind willkommen, die anderen nicht. Menschen, die als Roma aus der Urkaine zu uns fliehen, werden oft diskriminiert und schikaniert. Doch wie sind die rechtlichen Rahmenbedingungen und wir reagieren Kirche⁄Diakonie auf diese Situation?: Asylpfarrer Joachim Schlecht und Rechtsanwältin Marina Walz-Hildenbrand und Pétur Thorsteinsson - Geschäftsführer Hoffnung für Osteuropa


„Man vergisst nicht,
indem man versucht,
zu vergessen.“


|| Richard Rodriguez




Bücher



BUCHbesprechungEN

Sie interessieren sich für die Geschichte der Sinti und Roma? Oder für ein Einzelschicksal? Sie möchten wissen, wie das Leben einer Sintezza vor, während und nach dem Nationalsozialismus in Ravensburg war? Oder lesen gerne Lyrik? Aus dem unüberschaubaren Berg an Literatur haben wir ein paar wenige Publikationen ausgewählt und stellen sie Ihnen vor: sobald Sie auf einen Buchtitel klicken, öffnet sich ein Pdf mit einer Buchbesprechung. Sollten Sie selbst eine Buchempfehlung haben, machen Sie uns gerne darauf aufmerksam.

Buchbesprechungen

Sinti und Roma. Geschichte einer Minderheit || Karola Fings

Von Antiziganismus bis Zigeunermärchen || Krausnick/Strauß

"Die Kinder von Auschwitz singen so laut!" || Guttenberger/Werner

Mano. Der Junge, der nicht wusste, wo er war || Tuckermann

Der Völkermord || Lotte-Kusche


„Die Menschen klagen darüber,
dass die Zeiten böse sind.
Bessert euch selber.
Denn nicht die Zeiten sind böse,
sondern unser Tun.“


|| Augustinus Aurelius








mater-
alien



Materalien

Hier werden mit der Zeit Unterrichtsbausteine zu finden sein, oder Materialen, die Sie in der Erwachsenenbildung einsetzen können, wenn Sie eine Einheit zum Thema "Sinti und Roma" anbieten möchten. Mit ein paar kleinen, aber feinen Elementen geht’s los:

Materalien

FILM ⁄ ANIMATION

"Wir werden nicht vergessen" (2023) || Adam/Stürmer

"Einfach ein Mensch" (2022) || Adam/Stürmer

animierte Landkarte || Adam/Stürmer


„Ein Atom ist leichter zu spalten
als ein Vorurteil.“


|| Albert Einstein








in
gedenken



In Gedenken

"Den Menschen hinter der Zahl zu sehen, das ist Liebe" (Heribert Prantl) – und manchmal angesichts der grausigen Zahlen und Listen gar nicht so einfach. Elke Martin zeigt auf, wer von wo verschleppt wurde:

in Gedenken

DEPORTATIONEN AUS WÜRTTEMBERG-HOHENZOLLERN

"...Nachweislich gab es aus dem heutigen Bundesland Baden-Württemberg fünf Transporte mit insgesamt 460 Menschen. Der erste und größte Transport war der "Stuttgarter Transport" von 234 Sinti aus Württemberg-Hohenzollern. Die Namen der Deportierten sind bekannt. Die Namen der am 15. März 1943 über Stuttgart deportierten Sinti wurden im März 2008 an der Wand der Gedenkstätte "Zeichen der Erinnerung" am Stuttgarter Nordbahnhof angebracht...:" Anmerkungen

Von 1942 bis 1945 wurden diese Sinti über Stuttgart deportiert: Namensliste

Deportationen von Sinti aus Württemberg-Hohenzollern 1943: Namensliste

Sie kamen aus Heilbronn und Heidenheim, aus Biberach und Göppingen. Aus 29 Orten in Württemberg-Hohenzollern wurden ab dem 13. März 1943 insgesamt 234 Stuttgart verschleppt. Zwei Tage später trieb an sie am Güterbahnhof Stuttgart in Waggons und deportierte sie Richtung Osten. Am 18. März 1943 erreichte der Zug Auschwitz-Birkenau. Dieses Lager haben die Wenigsten überlebt.





ES WAR UNSER NACHBAR...

Hunderte wurden deportiert – um die Einzelschicksale in dieser Masse nicht zu vergessen, haben wir Einzelschicksale recherchiert und stellen Sinti und Roma vor, die aus Südwestdeutschland in Konzentrationslager gebracht wurden.


JOHANN REINHARDTS vergeblicher Kampf um Rückgabe
|| Manuel Werner
Am „Denk Ort“ an der Nürtinger Kreuzkirche erinnert die Gedenkinitiative zusammen mit der Stadt nacheinander im Wechsel an einzelne Opfer und Leidtragende des Nationalsozialismus in Nürtingen und Umgebung. Derzeit präsentiert man dort einige Sätze zu Johann Reinhardt. Quelle: (www.nuertinger-stattzeitung.de) vom 2. März 2019: Johann Reinhardt



Schicksal der in Unterschwandorf lebenden Sintifamilie ZACHARIAS REINHARDT
|| Heinrich Bastuck
Beschaulich wirkt das Dorf am Rande des Schwarzwaldes, geprägt vom Hufeisenförmigen Schloss Unterschwandorf. Doch für die Sintifamilie Reinhardt endete 1939 alle Beschaulichkeit: mit der "Verordnung über die Seßhaftmachung der Zigeuner" wurden sie mit ihren vielen Kindern am 26. Oktober 1939 in Schwandorf (zwangs-) eingemeindet. Heinrich Bastuck erinnert an diese Familie mit ihren 11 Kindern und deren Weg nach Auschwitz: Zacharias Reinhardt



Ravensburger erinnern sich an die FAMILIE REINHARDT
|| Udo Grausam
Auf dem Denkmal vor der Kirche St. Jodokus werden die Namen der deportierten Ravensburger Sinti aufgeführt, darunter auch die Familie von Ludwig Reinhardt



OSKAR REINHARDT aus Michelbach
|| Udo Grausam
An das kurze Leben von Oskar Reinhardt – er wurde nur 17 Jahre alt und starb im Lager Ellrich – erinnert ebenfalls Udo Grausam: Oskar Reinhardt



Gedenken an die Sintifamilie WINTER
|| Axel Huber
Der Arbeitskreis leistet Erinnerungsarbeit vor Ort, so erinnert er an die Familie Winter, die im März 1943 ins Konzentrationslager Ausschwitz-Birkenau deportiert wurde. Für eine sachgemäße Erforschung taten sich verschiedene Akteure zusammen: die Evangelische Arbeitnehmerschaft Bodensee, die Stadt Singen, und das ökumenische Bündnis für Menschenrechte. Die Recherche erfolgte maßgeblich von Axel Huber, Historiker des Stadtarchivs von Singen. Die Geschichte der Familie Winter endete für viele, aber nicht für alle im Konzentrationslager. Ebenso wenig endete die Diskriminierung. In ihrem Haus wurden die Überlebenden immer wieder überfallen, das Grundstück zugemüllt, die Kommune drohte mit Enteignung. Diese ist vom Tisch und die Stadt selbst sagte die Müllräumung zu. Dieser Müll war über Jahre der Familie Lehmann-Winter zu Unrecht angelastet worden. Herr Lehmann-Winter Junior, der das Grundstück bewohnt und in Ordnung gehalten hatte, ist dort mehrmals überfallen worden und zog weg, als seine Anzeigen bei der Polizei wirkungslos blieben. Die Gedenkstätte existiert heute nicht nur als sichtbares Zeichen der neuen Wahrnehmung der Sinti als Bürger, sondern soll vor allem die verzerrte Wahrnehmung dieser Volksgruppe verändern. Nachdem sie auf zynische Weise erfahren mussten, was es heißt, wenn Christen das Bibelwort „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“ dazu missbrauchen, die „Sippen balkanischer Herkunft“ zu demütigen, zu vertreiben und auch zu ermorden, sollen sie nicht länger daran zweifeln, dass ihnen in einer Demokratie die „Staatsgewalt“ ohne Gewaltanwendung zum Recht verhelfen kann. Wo diese Zweifel ausgeräumt werden, entsteht ein Meilenstein der Demokratisierung: Familie Winter